Sven war schon immer besser als Pete. Er hat es natürlich auch einfacher, weil er nominell Heel ist, aber im Pekanov-Segment ist mir einmal mehr klar geworden, dass Sven der coole Onkel und Pete der nette Onkel ist. FEUERDRACHE!
Generell ein gutes Beispiel, wie interessante Wortwahl inhaltlich tausendfach Gelesenes sehr einfach aufwerten kann. Sein Outfit wäre hundertprozentig etwas, das die WWE ihren Interview-Robotern anziehen würde, wenn man je in Irland veranstalten würde. Generell ein lustiges Segment, und Mac Müll als dümmliche Trantüte ist die einzige Version des Charakters, die für mich halbwegs akzeptabel ist.
Pekanov und seine Lachs-Metapher ist ganz cool, als es dann aber zu den Parallelen mit der Progress-Ausrichtung geht wird es wirklich interessant. Diese „Von oben herab“-Attitüde die immer so ein bisschen lässig, aber nie so, als wäre ihm alles komplett egal (alias die Schwanenburg-Falle) herüberkommt catcht mich sehr. Ich habe inhaltlich wirklich nichts auszusetzen. Ist jetzt nicht so die schockierende Erkenntnis, dass Tim gut schreiben kann, aber auch gemessen an seinen sonstigen Sachen ist Pekanov recht weit oben anzusiedeln, was die Einführung von neuen Charakteren angeht.
Es kann natürlich auch sein, dass mein vorheriges Investment durch die GTCW hier positiv mit reinspielt. Aber ich sehe nicht ein, warum das Abzüge in der B-Note geben sollte.
Die Nicht-Unterbrechung durch Progress hat mich zum Kichern gebracht.
Wo Pekanov den Lachs benutzt, haben T’n’B das Bier. Möchte definitiv lobend erwähnen, dass hier ein bisschen mit Subtext gearbeitet wird. In einer Liga, wo es oft Erklärbär-Promos gibt oder gab, die mir genau erklären, was ich wie zu finden habe und was genau jede Einzelheit zu bedeuten hat, damit auch ja niemand eine der Sachen, für die man Lob aussprechen könnte, überliest, ist es ganz in Ordnung, wenn man nicht alles direkt ins Gesicht geschrien bekommt. Das hier ist ja auch nicht gerade subtil, aber eben ein kleines bisschen eleganter.
Ich hoffe, sie sagen für immer „Quasar“, das ist ein cooles Wort. Die Flipchart war ganz lustig. Generell finde ich es gut, dass hier viel getan wird, um nicht „nur“ ein normales Skit zu machen. Das ist kreativ, und auch wenn nicht alles hundertprozentig bei mir zündet, weiß ich den Aufwand und die Ideen zu schätzen. Lieber etwas überambitioniert als Dienst nach Vorschrift, lieber zu viel passieren lassen als gar nichts passieren lassen.
Die Annahme von The End, dass Aldo sich selbst nicht ganz im Klaren darüber ist, in was er sich da hineingestürzt hat, bringt ihn indirekt noch ein bisschen mehr als dominanten Killer over – sehr schön. Auch der Gedanke, dass Aldo Nero gerne The End wäre (zumindest von seinem Spot her) wird aufgegriffen und gut verarbeitet. Corleone kommt als kaltblütiger Pragmatiker, der selbst seinen eigenen Sohn mit einer Art „Pro & Contra“-Liste bezüglich Nutzen und Risiken bewertet, einmal mehr sehr gut zur Geltung. Es ist oft schwierig für Manager-Figuren, tatsächlich außerhalb von „greift in Matches ein“ so rüber zu kommen das verständlich ist, warum die Wrestler sie dabei haben, und das gelingt Corleone unglaublich gut, OBWOHL er sich aus dem In-Ring-Geschehen heraushält.
Die kleine menschliche Regung bei End finde ich interessant und könnte im Laufe der Wochen und Monate die Saat für das sein, was auch immer mit Aldo passieren wird. End & Aldo ist eine eigentlich noch kompliziertere Beziehung als Corleone & Aldo aus der man einiges rausholen könnte.
Der Report-Stil für das erste Match gefällt mir und ist für War Evening natürlich vollkommen ausreichend – speziell, wenn man bedenkt, dass ohnehin jeder weiß, dass die eine Hälfte des Matches dauerhaft raus sein wird. Es wäre nicht das Schlechteste, wenn die GFCW sich in manchen Hinsichten Richtung GTCW entwickelt und so quasi aus der Not eine Tugend macht. Gib mir Battlelizard_99 Squash Matches!
Hätte es hier nicht verkehrt gefunden, wenn Pekanov einfach weiter alles wegwichst. Ich finde es aber auch im Rahmen seines Charakters passend, dass es (wieder) eine DQ und Eingriffe von außen gibt, um seinen Kritikpunkten mehr Gewicht zu verleihen. Kein Wunder, dass er mehr Sportgeist im Wrestling will, wenn er ständig mit solcher Scheiße zu tun hat.
Wehe, Pekanov ist jetzt weg. Tim, du fauler Spast, bring mehr GTCW’ler, nicht weniger.
Aldo Nero ist auch Teil von „Team Tammy“ und hat sich somit gegen „Team Müll“ gestellt, womit er für mich ein Top-Babyface ist. Sehr schön auch, dass hier noch einmal darauf hingewiesen wird, wie lange The End eigentlich schon alles platt macht – das lässt die Aufgabe für Aldo noch gewaltiger wirken.
Generell eine gute Promo von ihm, wo noch einmal klar wird, dass das alles eine relativ verzwickte und komplizierte Situation für Aldo ist. Er wirkt trotz seiner Worte wie jemand, der sich zwar einzureden versucht, dass er an den eigenen Sieg glaubt, aber eigentlich doch weiß, dass er keine Chance hat, und das ist gut umgesetzt.
Ich hatte mich wirklich gefragt, wer der neue Ask-Challenger wird, und hatte mit irgendeiner Not-Lösung gerechnet. Die ist Viggo vielleicht sogar auch, aber es ist eine tolle Lösung, denn die Paarung könnte so richtig ziehen. Dass der Verbliebene Flo und Tim zusammen sehr guten Kram machen können ist ja bereits hinlänglich bewiesen.
Ich finde es fast ein wenig schade, dass das hier anscheinend kein Vehikel ist, um Switzenberg einzuführen, da ich mir vorstellen könnte, dass er und Ask ebenfalls einen interessanten Kontrast darstellen könnten.
Ob der Dynamik, die sich zwischen Ask und Viggo andeutet, und die so gar nichts mit typischen Wrestling-Dynamiken zu tun hat, bin ich aber bereit, dieses „Opfer“ hinzunehmen. Das ist alles richtig spannend und natürlich auch sehr gut gemacht. Ich will jetzt nicht zu weit gehen, aber das hat für mich Potenzial, die größte Nummer des Jahres zu werden. Es ist so selten, dass im Medium FW noch etwas wirklich Neues passiert (was kein Vorwurf an irgendwen sein soll, es gibt eben einfach buchstäblich tausende Shows) und wenn dann ist es oft komplett bananiger Quatsch, der anders ist, nur um anders zu sein, aber nicht gut. Ich bin wirklich richtig gehypt auf das, was hier passieren wird.
Das Dark Matter Theme hat ein etwas langweiliges Intro, aber ich glaube, es gefällt mir.
Main Event ist mehr oder minder perfekt für das, was es sein soll. Hier ein 50/50-Match zu bringen oder irgendwas, das uns klar machen soll, dass das zwei Wrestler auf einem vergleichbaren Level sind, wäre seltsam. Super schönes Detail mit dem Inspirational DDT, so ein bisschen „adding insult to injury“. Die besten Matches sind die, in denen mit Moves und Story auf rein sportlicher, narrativer und emotionaler Ebene gleichzeitig gearbeitet wird, und das gelingt hier so gut wie nur selten. Einmal mehr ein tolles Beispiel dafür, dass Matches keine lästige Pflichtaufgabe sein müssen, sondern viel zu einer Geschichte beitragen können.
The End, der Aldo unterschätzt, öffnet dann die Tür für ein Comeback, bei dem gleichzeitig klar gemacht wird, dass Aldo durchaus tough ist und aktiv etwas für diesen Teil-Erfolg tut, aber diese Möglichkeit überhaupt bloß bekommt, weil End ihn vorher nicht schnell genug gekillt hat.
Die „SAG DASS DU MICH LIEBST!“-Szene ist für meinen Geschmack etwas sehr melodramatisch, aber passt in den Kontext der ganzen Nummer natürlich rein. So eine Ablenkung kann man sich gegen The End natürlich nicht leisten – vor allem nicht, wenn man in der Hackordnung so weit drunter steht – und End bestraft Nero entsprechend dafür, dass er es gewagt hat, sich zu wehren und nicht einfach brav verloren hat.
Schön auch hier, dass End seinen Finisher nicht braucht, um Aldo Nero zu besiegen. Das baut eher die Spotlight Attack als potenziell starken Move auf und zeigt, dass Aldo noch einen weiten Weg vor sich hat.
Post-Match ist ganz cool. Ich mag, wie er alle Leute aufzählt, die er schon weggebombt hat. MAL SCHAUEN, OB DIESER ROBERT BREADS SICH ZU EINER ANTWORT HERABLÄSST.
Die Show ist nicht lang, klar, aber die durchschnittliche Qualität ist wirklich hoch. Vielleicht wird der nächste Pay-Per-View nur eine 4 Match Card oder so, aber das Potenzial ist da, um eine superspannende Show auf die Beine zu stellen. Es ist nur die Frage, wie viel wir davon ausschöpfen können.
Ich freue mich auf das Drake-Comeback in Belfast.